Pumpen

Pumpen bezeichnet eine Technik, bei der man durch rhythmische Gewichtsverlagerung das Longboard in Bewegung halten kann ohne sich mit dem Fuß abstoßen zu müssen (pushen).

Es handelt sich um eine sehr subtile Technik, die schwer zu erklären ist obwohl sie bei Leuten, die sie beherrschen sehr leicht und mühelos aussieht. Da man aber mit dem falschen Rhythmus ganz schnell genau das Gegenteil von Beschleunigung erreicht, gehört das Pumpen zu den eher komplexen Fahrtechniken. Wer das Pumpen beherrscht, kann damit auf geraden Strecken beschleunigen und z.T. sogar leichte Steigungen überwinden.

Im Wesentlichen geht es darum, eine gleichmäßíge eliptisch kreiselnde Bewegung durchzuführen, die der Boardrotation genau entgegengesetzt ist. Dabei muss der Körperschwerpunkt außerhalb der Boardachse gebracht werden, was bedeutet, dass man zunächst einmal kräftig Slalom und Carven üben sollte, um die nötige Standsicherheit auf dem Board zu haben.

Du brauchst gute Achsen, die glatte und enge Kurven fahren können und dabei noch loose genug sind, um die Lenkbewegung nicht zu behindern. Breite Decks mit wenig oder keinem Flex sind zum Pumpen ideal, insbesondere beim sogenannten Long Distance Pumping verbrauchen die Boards mit Flex zuviel der Energie. Die Wheels sollten schnell und griffig sein. Hier sind wie bei den Achsen hochwertige Produkte zu bevorzugen.

Je länger der Radabstand (Wheelbase) ist, desto schneller musst Du fahren, bevor Du das Pumpen starten kannst. Idealerweise startest Du bei 8 - 10 km/h die Rotationsbewegung.

Hilfreich ist es, wenn Du die Vorderachse loose einstellst und die Hinterachse möglichst star. Mit diesem Setup unterstützt Du die Umsetzung der Kreiselkräfte in Vortrieb.

Die beste Übung um das Pumpen zu lernen ist, einen schnellen Slalom um Hütchen zu fahren. Je enger Du die Hütchen stellst, desto radikaler wird Deine Carvinghaltung und um so besser lernst Du, Deinen Schwerpunkt ausserhalb der Boardachse zu bringen.

Wenn Du sicher um die Hütchen carven kannst, dann kannst Du Dich an die ersten Übungen zum Pumpen machen.

Up and Down

In der folgenden Sequenz ist es wichtig, den Unterschied zwischen Belastung und Entlastung ("Compressing" und De-Compressing) genau zu verstehen und diese Technik richtig anzuwenden. Belasten bedeutet hier nicht nur eine einfache Gewichtsverlagerung, sondern Du musst den Trick kennen, wie Du mehr als Dein Körpergewicht zum Einsatz bringen kannst. Um dies zu erreichen, musst Du anfangen, Dich mit Deinem ganzen Gewicht fallen zu lassen und diese Bewegung dann abfangen und Dich schnell wieder nach oben drücken. Der zusätzliche Druck, der hier im Übergang zwischen den Rotationsbewegungen aufgebaut wird, erhöht gleichzeitig auch die Haftung, so dass man härtere Turns fahren kann, ohne die Kontrolle zu verlieren.

Entlasten bedeutet, Gewicht vom Board zu nehmen. Du musst hierzu nicht hoch springen, aber Du musst genau diese Bewegung einleiten. Das Abstoßen mit den Beinen ist dabei der leichteste Teil. Wichtig ist, dass Dein Bauch dieser Bewegung folgt, Du also dabei gerade bleibst. Genau dieser Bewegungsablauf wird auch für Manöver wie Slides benötigt, da auch hier die Achsen entlastet werden müssen, bevor das Manöver eingeleitet werden kann.

Das Belasten und Entlasten kann man prima auf einer alten analogen Personenwaage üben, wobei es Dir gelingen sollte, die Nadel zwischen Null und etwas mehr als Deinem Körpergewicht gezielt und in unterschiedlichen Frequenzen hin und her pendeln zu lassen.

Es ist wichtig dabei, den Rücken gerade zu halten. Insbesondere wenn Du zum Einleiten der Rotation in die Knie gehst, musst Du unbedingt daran denken.

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Sei Elvis

Stelle Deinen hinteren Fuß im 90 Grad Winkel zur Boardachse genau über die hintere Achse oder ganz leicht davor. Deinen Front-Fuß stellst Du kurz vor die Vorderachse und drehst ihn in einem Winkel von 15-30 Grad nach vorne. Deine Knie sind gebeugt, Dein Gewicht gleichmäßig auf beide Achsen verteilt. Halte den Rücken gerade und Arme entspannt. Dein Becken drückst Du nun leicht in Richtung der Vorderachse bis über den Front-Fuss. Nun drehst Du auch den Rücken und den Kopf mit, so dass Du mehr in Fahrtrichtung blickst.

Das Pumpen selber setzt sich aus einer Kombination der beiden Bewegungen zusammen. Belasten und Entlasten und eine permanente Rotation Deiner Hüften. Grundsätzlich kommt die gesamte Energie des Pumpens aus der Hüfte. Es ist verlockend, zu versuchen, die Bewegungen mit den Beinen zu steuern, aber damit wirst Du die notwendige Rotationsenergie nicht erreichen. Die Beine müssen Deiner Hüfte folgen und Dein Oberkörper, den Du immer gerade hälst, auch wenn die Knie gebeugt sind, wird von Deinen Hüften nach oben gestoßen.

Jetzt versuchst Du, Deinen Schwerpunkt in einer diagonalen Bewegung von der hinteren Ferse auf den vordern Zeh zu verlagern und drehst dabei wie oben beschrieben Hüfte, Rücken und Kopf leicht in Fahrtrichtung mit. Gleichzeitig leitest Du die De-Compressing-Phase ein und entlastest das Board. Denke dabei unbedingt daran, dass hier die Bauch- und nicht die Beinmuskeln zum Einsatz kommen.

Wiederum musst Du nun Deinen Schwerpunkt verlagern, diesmal von den Zehen des Frontfusses auch den Hacken des hinteren Fußes. Dein Oberköper richtet sich auf und dreht sich gesteuert von Deinen Hüften leicht nach hinten. Zum Ende der Rotation hin versuchst Du wiederum den Druck vom Board zu nehmen (De-Compressing).

Um wirklich Pumpen zu können, musst Du alle Bewegungen nahtlos in einander übergehen lassen können. Deine Hüfte muss sich ganz gleichmäßig auf einer eliptischen Bahn bewegen, deren Zentrum die Boardachse ist. Die Drehung und der Wechsel zwischen Belastung und Entlastung und der Wechsel zwischen Vorder- und Hinterachse müssen gleichmäßig und harmonisch von Deiner Hüfte gesteuert werden.

Es wird einige Zeit dauern, bis Du die komplexen Bewegungsabläufe beherrscht. Aber wenn Du es kannst, sieht es nicht nur gut aus. Es ist ein nahezu magisches Gefühl wenn man sich selbst antreiben kann, ohne den Boden zu berühren und viele sagen, dass es geradezu süchtig machen kann.  

Was mit dieser Technik möglich ist zeigt eindrucksvoll das folgende Video:

 

Wenn Du das Pumpen mit dieser Anleitung gelernt hast, dann schick uns doch ein Video von Deinen neuen Skills, was wir dann hier auch gerne präsentieren!

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